BRASCH – DAS WÜNSCHEN UND DAS FÜRCHTEN
Freitag » 10. Februar 2012 » 20 Uhr
Produktion: Deutschland, 2011Einführung: Dr. Insa Wilke
Beginn: 19:00 Uhr Weil Thomas Brasch 1968 gegen den Einmarsch des Warschauer Paktes in Prag Flugblätter verteilte, ging er ins Gefängnis - unter maßgeblicher Beteiligung seines Vaters, der damals stellvertretender Kulturminister der DDR war. Fortan lebte er nicht nur mit dem Staat im Konflikt, sondern auch mit der Elterngeneration, die im Sozialismus einen Weg aus der faschistischen Vergangenheit Deutschlands finden wollte. Die Übersiedlung nach West-Berlin folgte. Im Westen erhielt er zahlreiche Preise, sah seine politische Identität jedoch stets in der DDR verwurzelt, verweigerte den westdeutschen Pass. Die Wiedervereinigung erlebte er als Abgrund und zog sich zurück. Brasch begann, sein Leben zu dokumentieren. Davon wurden mehr als 27 Stunden Filmmaterial nach seinem Tod gefunden. In diesen Aufnahmen entdeckt Christoph Rüter einen ruhelosen Menschen, den man nicht beherrschen, dem man sich nur aussetzen kann.Insa Wilke, geboren 1978 in Bremerhaven, studierte Germanistik und Geschichte in Göttingen, Rom und Berlin. Sie schreibt als Literaturkritikerin für DIE ZEIT, die Frankfurter Rundschau und ZEITonline und lehrt an der Freien Universität Berlin und der Universität Hildesheim im Fach Neuere Deutsche Literaturwissenschaft. Seit 2010 ist sie Programmleiterin des Literaturhauses Köln.