Thomas Taxus Becks Komposition und Installation „Stille halten“ fügt der Klangkulisse des Skulpturenpark Waldfrieden Vogelrufe aus den Alpen, den Heidelandschaften, Eichenwäldern, Feld- und Wiesenflächen oder Feuchtgebieten hinzu: Rohrdommel, Bachstelze, Bergbraunelle, Storch, Kiebitz, Specht und andere, unter ihnen in der Zwischenzeit ausgestorbene oder in Deutschland nicht mehr vorkommende Arten wie Grauortolan, Mohrenlerche, Dünnschnabelbrachvogel oder Katzenvogel.
Für eine Dauer von 120 Minuten verwandelt sich der Park in eine Bühne für ein Vogelkonzert der besonderen Art: Fremde und bekannte Vogelrufe aus Archivaufnahmen bilden das Klangmaterial, welches sowohl in ursprünglicher als auch in elektronisch bearbeiteter Gestalt erscheint. In acht einzelnen Kompositionen, die durch Solo-Zwischenspiele verbunden sind, ertönen elektronisch bearbeitete Vogelrufe, die in Rhythmus und Struktur elegisch, dialogisch oder komisch aufeinander Bezug nehmen, mal verfremdet, mal erkennbar.
Durch die enge Bezugnahme auf die örtliche Situation fügt sich die Komposition unaufdringlich und unsichtbar ein und erweitert den vorhandenen Parkraum zu einem offenen Konzertraum, in den sich die ansässigen Vögel quasi improvisatorisch mit einbringen. Durch das Zusammenwirken und Verschmelzen von natürlicher Park-Klangkulisse, künstlichen und echten Vogelrufen entstehen statische und bewegte Klangräume, die sich gegenseitig durchdringen.
Die Installation „Stille halten“ beschäftigt sich mit dem Spannungsfeld von Natur- und Kunstklängen: ein Spiel mit Vergangenem und Gegenwärtigem an der Wahrnehmungsgrenze. Die Installation/Komposition „Stille halten“ wurde 2022 bei den Wittener Tagen für Neue Kammermusik im Schwesternpark der Stadt Witten uraufgeführt. Sie ist eine Auftragskomposition des Kulturforums Witten und wurde gefördert von der Ernst-Siemens Stiftung.
Das Konzert kann mit einer Tageskarte des Skulpturenparks besucht werden. Unsere Eintrittspreise finden Sie >hier.
Die Installation/Komposition ist so angelegt, dass die Parkbesucher*innen nicht ein Konzert besuchen, sondern sich darin befinden. Sie sind frei, jederzeit weiterzugehen oder zu bleiben. Dieser Zugang ermöglicht allen Besucher*innen eine problemlose und unkomplizierte Teilhabe.